Das Lied
von der Erde

Das Lied
von der Erde

Dialog des Unterschiedlichen

Dialog des Unterschiedlichen

Ein Konzertprojekt in Europa und Asien
mit 3 Uraufführungen

Das Projekt

Dualismus Text_feminine wave
K. Hokusai (1760-1849): Weibliche Welle
Dualismus Text_masculine-wave
K. Hokusai (1760-1849): Männliche Welle

»Aber Symphonie heißt mir eben: mit allen Mitteln der vorhandenen Technik eine Welt aufbauen.«
Gustav Mahler

Dialog des Unterschiedlichen

Mahlers Lied von der Erde, ein Werk über Leben und Tod, Jugend und Alter, Tag und Nacht, verbindet abendländisches Komponieren mit einer fremdartigen fernöstlichen Klangwelt. Dialog des Unterschiedlichen – dieses Mahlersche Thema bildet den Mittelpunkt des Konzertprojekts. Mahlers Lied von der Erde werden 3 Kompositionen für Soloinstrumente gegenübergestellt – Kompositionen, die eigens für das Projekt geschrieben wurden und inhaltlich wie kompositorisch auf Mahlers Werk Bezug nehmen. Im ersten Teil die zeitgenössischen Solostücke von und für erfahrene Profimusiker und Komponisten im zweiten Teil Mahlers Fin de Siècle-Werk für 100 Musiker, interpretiert von angehenden jungen Musikern: Die polare Struktur des Lieds von der Erde soll bis in die Programmgestaltung hinein spürbar werden. Dies gilt auch für die Spielorte. Eine Tournee durch Asien und Europa liegt nahe. Leider mussten die Konzerte in China wegen der Pandemie verschoben werden.
Das gesamte Projekt ist als Konzertserie in offenem Prozess angelegt; eine zweite Staffel steht in Planung. 

Während in Mahlers 8. Sinfonie, der Sinfonie der Tausend, die Erleuchtung und Erlösung des Menschen durch göttliche und irdische Liebe besungen wird, entwickelt der Komponist in Das Lied von der Erde (1908) eine ganz andere Welt. Er selbst bezeichnete die 8. Sinfonie als „das Größte“, und Das Lied von der Erde als „das Persönlichste“, was er komponiert habe. Im Vorfeld der kompositorischen Arbeit ereilten Mahler mehrere Schicksalsschläge. Seine Tochter starb, er selbst erhielt die Diagnose eines schweren Herzfehlers und kündigte seine Stellung an der Wiener Oper. Ob diese Ereignisse oder die Inspiration der chinesischen Nachdichtungen Hans Bethges den Anstoß für die Komposition des Liedes von der Erde gaben, muss hier nicht entschieden werden. Sicher ist aber, dass Mahler in ihm einen ganz neuen Reflexionsraum eröffnet: Er integriert Lyrik, Philosophie und Kompositionsweisen einer fernöstlichen, fremdartigen Kultur.

Ähnlich wie in der daoistischen Philosophie, in der die Schöpfung als Zweiheit begriffen wird und aus Yin und Yang hervorgeht, strukturiert Mahler Das Lied von der Erde in sich bedingende, widerstreitende und auch ergänzende Polaritäten. Alle Lieder spiegeln dies im Gesamtzusammenhang wider. Sie thematisieren Begriffe wie Vergänglichkeit und Ewigkeit, Diesseits und Jenseits, Tag und Nacht, Jugend und Alter, Einsamkeit und Geselligkeit, männliches und weibliches Prinzip.
Mahler schafft eine Begegnung und Verbindung mit dem kulturell Anderen und weist so über die Begrenzungen des kulturell Eigenen hinaus. Beispielhaft deutlich wird dies im Lied Von der Jugend: In einem Pavillon inmitten eines Teiches amüsiert sich eine Gruppe junger Freunde. Eine Brücke wölbt sich zu ihnen hinüber; die Spiegelung der Szene im Wasser lässt alles auf dem Kopfe stehen. Diese ebenso einfache wie bildhafte Darstellung des Dichters Li Bai verzichtet darauf, subjektive Empfindungen des Betrachters zu nennen. Mahler fügt sie hinzu. Während die Musik des ersten Teils eher exotisch klingt, schreibt er zur Darstellung des Spiegelbilds der Szene zwei Strophen dazu und erweitert sie durch vertraute wienerische Klänge. Die Beschreibung der Jugend des Freundeskreises im Pavillion erklingt so als Traumbild einer nie erlebten, bzw. ersehnten Jugend des Komponisten. Die Musik wird zur Brücke zweier Kulturen.

„Was it a vision, or a waking dream; Fled is that music: – do I wake or sleep?“

(War es eine Vision oder ein wachender Traum? Geflohen ist jene Musik: – bin ich wach oder schlafe ich?)
aus: Ode an eine Nachtigall von John Keats

 

Lieder von der Erde für Soloinstrumente

Die Konzeption einer dualistischen Ordnung wird im Lied von der Erde nicht nur thematisch aufgegriffen, sondern dringt auch in die formale Struktur des Werkes. Im letzten Lied Der Abschied – im Moment des Übergangs vom Diesseits ins Jenseits – werden allerdings alle gegenläufigen Kräfte aufgelöst. Es gibt kein klar erkennbares Tempo mehr, Melodien verlieren ihre Konturen, die Sängerin repetiert in immer größer werdenden Abständen das Wort „ewig” auf einem zweitönig abfallenden Motiv, bis die Musik schließlich ganz verklingt. Die Wahrnehmung eines Vergehens und Fortschreitens von Zeit verliert sich in der Musik in die Imagination der „ewigen lichten Ferne“, einer neuen Wirklichkeit jenseits von Zeit. Man meint als Zuhörer mit dem Ende der Musik zur Stille in diese Wirklichkeit hineinzuhören.

Welche Aspekte aus diesem Spannungsfeld zwischen Leben und Tod interessiert Komponisten heute? Was heißt für sie Endlichkeit? Und mit welchen Visionen beschreiben sie das Jenseits oder die Ewigkeit? Ist die Idee einer dualistischen Weltordnung heute überzeugend?
Von welchen Themen werden Musiker, die als Teil eines der weltbesten Orchester Das Lied von der Erde häufig aufgeführt haben, als einzelne Solisten angesprochen? Wie klingen ihre eigenen Lieder von der Erde?

Die Solobesetzung der neuen Kompositionen schafft nicht nur einen Gegensatz zu Mahlers großem Orchesterwerk, sie ist auch eine radikale Zuspitzung zu einem signifikanten Thema des Liedes von der Erde: der Einsamkeit. Mahler widmet sich ihr besonders im zweiten Lied Der Einsame im Herbst, in dem der Protagonist den Zwängen der Gesellschaft ein einsiedlerisches Leben in der Natur vorzieht, und schließlich im letzten Lied Der Abschied („Ich suche Ruhe für mein einsam Herz.“). Zudem korreliert das Thema Einsamkeit aber auch mit Mahlers Selbstreflexion zur Zeit seiner kompositorischen Arbeit. In zwei Briefen von 1908 schreibt er an seinen Freund und Kollegen Bruno Walter:
„Zugleich fühle ich in diese Einsamkeit [des Sommerurlaubs in Toblach], wo ich nach innen aufmerksam bin, alles deutlicher, was in meinem Physischen nicht in Ordnung ist“
„Aber zu mir selbst zu kommen und meiner mir bewußt werden, konnte ich nur in der Einsamkeit. [...] Sollte ich wieder zu meinem Selbst den Weg finden, so muss ich mich in den Schrecknissen der Einsamkeit überliefern.“

Sarah van der Kemp

Das Projekt

Dualismus Text_feminine wave
K. Hokusai (1760-1849): Weibliche Welle
Dualismus Text_masculine-wave
K. Hokusai (1760-1849): Männliche Welle

»Aber Symphonie heißt mir eben: mit allen Mitteln der vorhandenen Technik eine Welt aufbauen.«
Gustav Mahler

Dialog des Unterschiedlichen

Mahlers Lied von der Erde, ein Werk über Leben und Tod, Jugend und Alter, Tag und Nacht, verbindet abendländisches Komponieren mit einer fremdartigen fernöstlichen Klang-welt. Dialog des Unterschiedlichen – dieses Mahlersche Thema bildet den Mittelpunkt des Konzertprojekts. Mahlers Lied von der Erde werden 3 Kompo-sitionen für Soloinstrumente gegenübergestellt – Kompositionen, die eigens für das Projekt geschrieben wurden und inhaltlich wie kompositorisch auf Mahlers Werk Bezug nehmen. Im ersten Teil die zeitge-nössischen Solostücke von und für erfahrene Profimusiker und Komponisten im zweiten Teil Mahlers Fin de Siècle-Werk für 100 Musiker, interpretiert von angehenden jungen Musikern: Die polare Struktur des Lieds von der Erde soll bis in die Programmgestaltung hinein spürbar werden. Eine Tournee durch Asien und Europa liegt nahe. Leider mussten die Konzerte in China wegen der Pandemie verschoben werden.
Das gesamte Projekt ist als Konzertserie in offenem Prozess angelegt; eine zweite Staffel steht in Planung. 

Während in Mahlers 8. Sinfonie, der Sinfonie der Tausend, die Erleuchtung und Erlösung des Menschen durch göttliche und irdische Liebe besungen wird, entwickelt der Komponist in Das Lied von der Erde (1908) eine ganz andere Welt. Er selbst bezeichnete die 8. Sinfonie als „das Größte“, und Das Lied von der Erde als „das Persönlichste“, was er komponiert habe. Im Vorfeld der kompositorischen Arbeit ereilten Mahler mehrere Schicksalsschläge. Seine Tochter starb, er selbst erhielt die Diagnose eines schweren Herzfehlers und kündigte seine Stellung an der Wiener Oper. Ob diese Ereignisse oder die Inspiration der chinesischen Nachdichtungen Hans Bethges den Anstoß für die Komposition des Liedes von der Erde gaben, muss hier nicht entschieden werden. Sicher ist aber, dass Mahler in ihm einen ganz neuen Reflexionsraum eröffnet: Er integriert Lyrik, Philosophie und Kompositionsweisen einer fernöstlichen, fremdartigen Kultur.

Ähnlich wie in der daoistischen Philosophie, in der die Schöpfung als Zweiheit begriffen wird und aus Yin und Yang hervorgeht, strukturiert Mahler Das Lied von der Erde in sich bedingende, widerstreitende und auch ergänzende Polaritäten. Alle Lieder spiegeln dies im Gesamtzusammenhang wider. Sie thematisieren Begriffe wie Vergänglichkeit und Ewigkeit, Diesseits und Jenseits, Tag und Nacht, Jugend und Alter, Einsamkeit und Geselligkeit, männliches und weibliches Prinzip.
Mahler schafft eine Begegnung und Verbindung mit dem kulturell Anderen und weist so über die Begrenzungen des kulturell Eigenen hinaus. Beispielhaft deutlich wird dies im Lied Von der Jugend: In einem Pavillon inmitten eines Teiches amüsiert sich eine Gruppe junger Freunde. Eine Brücke wölbt sich zu ihnen hinüber; die Spiegelung der Szene im Wasser lässt alles auf dem Kopfe stehen. Diese ebenso einfache wie bildhafte Darstellung des Dichters Li Bai verzichtet darauf, subjektive Empfindungen des Betrachters zu nennen. Mahler fügt sie hinzu. Während die Musik des ersten Teils eher exotisch klingt, schreibt er zur Darstellung des Spiegelbilds der Szene zwei Strophen dazu und erweitert sie durch vertraute wienerische Klänge. Die Beschreibung der Jugend des Freundeskreises im Pavillion erklingt so als Traumbild einer nie erlebten, bzw. ersehnten Jugend des Komponisten. Die Musik wird zur Brücke zweier Kulturen.

„Was it a vision, or a waking dream; Fled is that music: – do I wake or sleep?“

(War es eine Vision oder ein wachender Traum? Geflohen ist jene Musik: – bin ich wach oder schlafe ich?)
aus: Ode an eine Nachtigall von John Keats

 

Lieder von der Erde
für Soloinstrumente

Die Konzeption einer dualistischen Ordnung wird im Lied von der Erde nicht nur thematisch aufgegriffen, sondern dringt auch in die formale Struktur des Werkes. Im letzten Lied Der Abschied – im Moment des Übergangs vom Diesseits ins Jenseits – werden allerdings alle gegenläufigen Kräfte aufgelöst. Es gibt kein klar erkennbares Tempo mehr, Melodien verlieren ihre Konturen, die Sängerin repetiert in immer größer werdenden Abständen das Wort „ewig” auf einem zweitönig abfallenden Motiv, bis die Musik schließlich ganz verklingt. Die Wahrnehmung eines Vergehens und Fortschreitens von Zeit verliert sich in der Musik in die Imagination der „ewigen lichten Ferne“, einer neuen Wirklichkeit jenseits von Zeit. Man meint als Zuhörer mit dem Ende der Musik zur Stille in diese Wirklichkeit hineinzuhören.

Welche Aspekte aus diesem Spannungsfeld zwischen Leben und Tod interessiert Komponisten heute? Was heißt für sie Endlichkeit? Und mit welchen Visionen beschreiben sie das Jenseits oder die Ewigkeit? Ist die Idee einer dualistischen Weltordnung heute überzeugend?
Von welchen Themen werden Musiker, die als Teil eines der weltbesten Orchester Das Lied von der Erde häufig aufgeführt haben, als einzelne Solisten angesprochen? Wie klingen ihre eigenen Lieder von der Erde?

Die Solobesetzung der neuen Kompositionen schafft nicht nur einen Gegensatz zu Mahlers großem Orchesterwerk, sie ist auch eine radikale Zuspitzung zu einem signifikanten Thema des Liedes von der Erde: der Einsamkeit. Mahler widmet sich ihr besonders im zweiten Lied Der Einsame im Herbst, in dem der Protagonist den Zwängen der Gesellschaft ein einsiedlerisches Leben in der Natur vorzieht, und schließlich im letzten Lied Der Abschied („Ich suche Ruhe für mein einsam Herz.“). Zudem korreliert das Thema Einsamkeit aber auch mit Mahlers Selbstreflexion zur Zeit seiner kompositorischen Arbeit. In zwei Briefen von 1908 schreibt er an seinen Freund und Kollegen Bruno Walter:
„Zugleich fühle ich in diese Einsamkeit [des Sommerurlaubs in Toblach], wo ich nach innen aufmerksam bin, alles deutlicher, was in meinem Physischen nicht in Ordnung ist“
„Aber zu mir selbst zu kommen und meiner mir bewußt werden, konnte ich nur in der Einsamkeit. [...] Sollte ich wieder zu meinem Selbst den Weg finden, so muss ich mich in den Schrecknissen der Einsamkeit überliefern.“

Sarah van der Kemp

Schirmherrschaft

Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft der Staatsministerin für Kultur und Medien 

Frau Prof. Monika Grütters MdB

Die Uraufführungen

Alle Uraufführungen sind Auftragswerke der Jungen Kammerphilharmonie Berlin im Rahmen der Konzert­reihe Das Lied von der Erde – Dialog des Unterschiedlichen nach einer Idee von Sarah van der Kemp.

Lu Zhi (1496–1576): Der Schmetterlingstraum

I was then a man dreaming I was a butterfly,
or whether I am now a butterfly, dreaming I am a man.«
Zhuangzi, chinesischer Philosoph (365 – 290 v. Chr.)

Toshio Hosokawa:

Still ist mein Herz
und harret seiner Stunde

Dominik Wollenweber,

Englischhorn Solo

Toshio Hosokawa:

Das Lied von der Erde ist für mich eines der wichtigsten Werke der abendländischen Musik. Mahler verwendet Nachdichtungen chinesischer Texte und komponiert so seine Sicht auf die östliche Musik. Im Schlusssatz Der Abschied findet der Weg des Menschen vom Diesseits ins Jenseits tiefen Ausdruck. 
In der altchinesischen Philosophie sind die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits, Traum und Wirklichkeit keineswegs klar gezogen. Aus dieser östlichen Weltsicht heraus betrachte ich die Musik als ein Instrument, beide Welten miteinander zu verbinden. Tatsächlich beruht meine kompositorische Arbeit auf der Überzeugung, dass Musiker Schamanen sind.
In dieser Solokomposition verwende ich häufig ein charakteristisches Oboenmotiv aus dem Lied Der Abschied. Meine Musik ist eine akustische kalligraphische Linie von Zeit und Raum, und das Englischhorn das perfekte Instrument, um diese kalligraphischen Linien und die häufig verwendeten Portamenti und Appoggiaturen ausdrücken. Der Titel ist ein Zitat des Liedes Der Abschied.

 

Nathan Currier:

Vom Leid der Erde

Sonata for harp

 1. Der Affenmensch heult nach seinem Windgott

2. Gaia’s Abschied von ihrer irdischen Harfe

Marie-Pierre Langlamet,

Harfe Solo

Nathan Currier:

Es ist schwierig für mich, über Das Lied von der Erde nachzudenken, ohne dabei auf etwas Wesentliches hinzuweisen: Mahler hatte ursprünglich vor, sein Werk "Das Lied vom Jammer der Erde" zu nennen. Der heutige „Jammer der Erde“ – die Zerstörung des Planeten durch den Menschen – ist zu einer primären Bedrohung unserer Zeit geworden.
Bereits als Jugendlicher hörte ich in Mahlers Musik eine besondere Dringlichkeit, und es schockiert mich, in welchem großen Ausmaß die Zerstörung seit meiner Jugend fortgeschritten ist: Die CO2-Konzentration stieg in diesem Zeitraum um eine Menge an, die zwei Drittel des Gesamtanstiegs seit Beginn der Industrialisierung entspricht (US-Klimabehörde NOAA). 
Heute verstehe ich diese Dringlichkeit anders. Ich sehe Mahlers größte Werke als persönlichen Ausdruck eines Monismus nach dem Mediziner und Philosophen Ernst Haeckel (1834-1919), der die Natur pantheistisch, als Einheit von Materie und Geist, verstand; Ansätze, die für uns überlebensnotwendig sind.
Haeckels prägte den Begriff Ökologie und legte den Grundstein für unser Verständnis von symbiotioschen Lebensgemeinschaften zwischen Bakterien und Zellen.
Es ist von entscheidender Bedeutung, die Mechanismen der Selbstregulierung unseres Planeten zu verstehen, und die Rolle der Symbiose für evolutionäre Neuerungen wird dafür zentral sein – die haeckelsche Weltsicht, mit der Mahler vertraut war, ist heute noch aktuell.
Aus der Sicht von Mahlers Dritter Sinfonie der "Fröhlichen Wissenschaft" wird schnell klar: Haeckel verbreitete den Darwinismus in Deutschland und eben dies wurde zum Gegenstand von Mahlers Dritter Sinfonie. Aber der Anstoßpunkt für den Weltskandal – "Wir stammen vom Affen ab?" fehlt in diesem Werk. Denn Mahler stellte den Ursprung des Lebens, der Pflanzen und Tiere, der Menschheit und schließlich der Sphäre des menschlichen Geistes („Noosphäre“) und der menschlichen Liebe dar, ohne auf unsere unmittelbaren Ursprünge einzugehen.
Wenige Monate vor der Uraufführung der Dritten Sinfonie wurde Gustav Klimts Beethovenfries enthüllt, in dem Klimt Mahler als heroischen Ritter erscheint, der es mit dem schrecklichsten Sohn der Erdmutter Gaia, dem Giganten Typhon, aufnehmen muss, den Klimt brillant in einen riesigen Gorilla verwandelt. Im Lied von der Erde setzt Mahler den Affen an vorderste Front in Szene, wenn dieser im ersten Lied über Gräber der Menschen hinweg heult. 

Mein Stück Vom Leid der Erde greift die Stimmen von drei Tierarten auf, die an meinem Wohnort – einer Pferdefarm westlich von New York City – verbreitet sind, und bringt sie in einen Kontext klassischer Musik. Sie treten in der Reihenfolge ihres Erscheinens in der jeweiligen Jahreszeit auf, um so einen lokalen Übergang vom Winter zum Frühling abzubilden. So wie das Waldhorn im Orchester die Aufgabe hat, Holz- und Blechbläser zusammenzuhalten, spielt die Äolsharfe eine zentrale Rolle dabei, die Elemente miteinander zu verbinden, und vermittelt den Dialog zwischen Technik und Natur. Die Äolsharfe ist das einzige Saiteninstrument, das ausschließlich Obertöne spielt, und erzeugt durch Luftwirbel besondere, schwebende Klangeffekte, auch Äolstöne genannt. Ich verwende nur drei Tonvorräte: Erstens einen, den ich gerne als Mahlers „Naturakkord“ bezeichne, den Moll-Septakkord mit großer Septime, den Mahler zum Beispiel im ersten Satz der Dritten Sinfonie einsetzt, um die Anfänge des Lebens darzustellen; zweitens den dissonanten, aus neun Tönen bestehenden Akkord, der den Höhepunkt des Ersten Satzes der unvollendeten Zehnten Sinfonie markiert; drittens eine pentatonische Skala.
Im letzten Winter haben große Virginia-Uhus auf der Farm genistet, aber leider hatte ich noch nicht mit der Komposition begonnen und musste daher auf externe Quellen zurückgreifen. Aber die rotflügligen Amseln und Amerikanischen Kröten habe ich selbst auf der Farm und den umliegenden Feldern aufgenommen.

G. Klimt (1862–1918), Beethovenfries –Die feindlichen Gewalten
Nurit Stark,09.10.19 | © J. Tillmann

Peter Eötvös:

Adventures of the
Dominant Seventh Chord

Nurit Stark,

Violine Solo

Peter Eötvös:

In der abendländischen klassischen Musik gibt es kaum einen typischeren Akkord als den Dominantseptakkord. Typisch ist er, weil er häufig vorkommt. Und das liegt daran, dass er eine besondere Funktion besitzt: nämlich die, einen Abschluss vorzubereiten. Wenn man diesen Akkord hört, kann man sicher sein, dass die Phrase abgeschlossen wird. Oder eben noch nicht! Vielleicht folgt ein sogenannter Trugschluss, der den Zuhörer schmunzelnd irreführt? 
In  Adventures of the Dominant Seventh Chord wollte ich niemanden in die Irre führen, vielleicht nur die gute alte Dominantseptime dadurch überraschen, dass wir jedes Mal einen großen Sprung machen, wenn wir von der westeuropäischen Kultur zur osteuropäischen übergehen. Der Dominantseptakkord bereitet einen ruhigen Abschluss vor, aber es folgt etwas ganz anderes: eine Tanzmusik in dem Stil, wie ihn die Volksmusiker in Transsylvanien zu spielen pflegen.
In meinem Stück werden zwei Musikkulturen gegenübergestellt, aber ich denke nicht, dass zwischen ihnen ein Konflikt besteht – bloß eine virtuelle, in diesem Fall gut hörbare Grenze. Sie sind eben unterschiedlich. Die westliche ist komponiert und notiert und wird von den Musikern interpretiert. Der östliche Volksmusiker dagegen kann meistens keine Noten lesen, er lernt nach dem Gehör und bald darauf ist es "seine Musik".
In der transsylvanischen Tanzmusik spielt der Geiger die Hauptrolle. Er spielt die Melodie, die anderen liefern rhythmische und harmonische Elemente dazu. In den Adventures of the Dominant Seventh Chord wechseln sich schnelle und langsame Tänze ab. Dazwischen erscheint ziemlich häufig der Dominantseptakkord – immer in veränderter Form.  Wenn er in den Spiegel schauen würde, könnte er sich selbst kaum erkennen, denn seine Intervalle sind größer oder kleiner geworden: ständige Überraschung, ein richtiges Abenteuer.

Die Uraufführungen

Alle Uraufführungen sind Auftragswerke der Jungen Kammerphilharmonie Berlin im Rahmen der Konzert­reihe Das Lied von der Erde – Dialog des Unterschiedlichen nach einer Idee von Sarah van der Kemp.

1. Solo Englischhorn

Lu Zhi (1496–1576): Der Schmetterlingstraum

»I was then a man dreaming I was a butterfly, or whether I am now a butterfly, dreaming I am a man.«
Zhuangzi, chinesischer Philosoph (365 – 290 v. Chr.)

Toshio Hosokawa:

Still ist mein Herz
und harret seiner Stunde

Dominik Wollenweber,

Englischhorn Solo

Toshio Hosokawa:

Das Lied von der Erde ist für mich eines der wichtigsten Werke der abendländischen Musik. Mahler verwendet Nachdichtungen chinesischer Texte und komponiert so seine Sicht auf die östliche Musik. Im Schlusssatz „Der Abschied“ findet der Weg des Menschen vom Diesseits ins Jenseits tiefen Ausdruck. 
In der altchinesischen Philosophie sind die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits, Traum und Wirklichkeit keineswegs klar gezogen. Aus dieser östlichen Weltsicht heraus betrachte ich die Musik als ein Instrument, beide Welten miteinander zu verbinden. Tatsächlich beruht meine kompositorische Arbeit auf der Überzeugung, dass Musiker Schamanen sind.
In dieser Solokomposition verwende ich häufig ein charakteristisches Oboenmotiv aus dem Lied „Der Abschied“. Meine Musik ist eine akustische kalligraphische Linie von Zeit und Raum, und das Englischhorn das perfekte Instrument, um diese kalligraphischen Linien und die häufig verwendeten Portamenti und Appoggiaturen ausdrücken. Der Titel ist ein Zitat des Liedes "Der Abschied".

 

2. Solo Harfe

G. Klimt (1862–1918), Beethovenfries –Die feindlichen Gewalten

Nathan Currier:

Vom Leid der Erde

Sonata for harp

 1. Der Affenmensch heult nach seinem Windgott

2. Gaia’s Abschied von ihrer irdischen Harfe

Marie-Pierre Langlamet,

Harfe Solo

Nathan Currier:

Es ist schwierig für mich, über Das Lied von der Erde nachzudenken, ohne dabei auf etwas Wesentliches hinzuweisen: Mahler hatte ursprünglich vor, sein Werk "Das Lied vom Jammer der Erde" zu nennen. Der heutige „Jammer der Erde“ – die Zerstörung des Planeten durch den Menschen – ist zu einer primären Bedrohung unserer Zeit geworden.
Bereits als Jugendlicher hörte ich in Mahlers Musik eine besondere Dringlichkeit, und es schockiert mich, in welchem großen Ausmaß die Zerstörung seit meiner Jugend fortgeschritten ist: Die CO2-Konzentration stieg in diesem Zeitraum um eine Menge an, die zwei Drittel des Gesamtanstiegs seit Beginn der Industrialisierung entspricht (US-Klimabehörde NOAA). 
Heute verstehe ich diese Dringlichkeit anders. Ich sehe Mahlers größte Werke als persönlichen Ausdruck eines Monismus nach dem Mediziner und Philosophen Ernst Haeckel (1834-1919), der die Natur pantheistisch, als Einheit von Materie und Geist, verstand; Ansätze, die für uns überlebensnotwendig sind.
Haeckels prägte den Begriff Ökologie und legte den Grundstein für unser Verständnis von symbiotioschen Lebensgemeinschaften zwischen Bakterien und Zellen.
Es ist von entscheidender Bedeutung, die Mechanismen der Selbstregulierung unseres Planeten zu verstehen, und die Rolle der Symbiose für evolutionäre Neuerungen wird dafür zentral sein – die haeckelsche Weltsicht, mit der Mahler vertraut war, ist heute noch aktuell.
Aus der Sicht von Mahlers Dritter Sinfonie der "Fröhlichen Wissenschaft" wird schnell klar: Haeckel verbreitete den Darwinismus in Deutschland und eben dies wurde zum Gegenstand von Mahlers Dritter Sinfonie. Aber der Anstoßpunkt für den Weltskandal – "Wir stammen vom Affen ab?" fehlt in diesem Werk. Denn Mahler stellte den Ursprung des Lebens, der Pflanzen und Tiere, der Menschheit und schließlich der Sphäre des menschlichen Geistes („Noosphäre“) und der menschlichen Liebe dar, ohne auf unsere unmittelbaren Ursprünge einzugehen.
Wenige Monate vor der Uraufführung der Dritten Sinfonie wurde Gustav Klimts Beethovenfries enthüllt, in dem Klimt Mahler als heroischen Ritter erscheint, der es mit dem schrecklichsten Sohn der Erdmutter Gaia, dem Giganten Typhon, aufnehmen muss, den Klimt brillant in einen riesigen Gorilla verwandelt. Im "Lied von der Erde" setzt Mahler den Affen an vorderste Front in Szene, wenn dieser im ersten Lied über Gräber der Menschen hinweg heult. 

Mein Stück Vom Leid der Erde greift die Stimmen von drei Tierarten auf, die an meinem Wohnort – einer Pferdefarm westlich von New York City – verbreitet sind, und bringt sie in einen Kontext klassischer Musik. Sie treten in der Reihenfolge ihres Erscheinens in der jeweiligen Jahreszeit auf, um so einen lokalen Übergang vom Winter zum Frühling abzubilden. So wie das Waldhorn im Orchester die Aufgabe hat, Holz- und Blechbläser zusammenzuhalten, spielt die Äolsharfe eine zentrale Rolle dabei, die Elemente miteinander zu verbinden, und vermittelt den Dialog zwischen Technik und Natur. Die Äolsharfe ist das einzige Saiteninstrument, das ausschließlich Obertöne spielt, und erzeugt durch Luftwirbel besondere, schwebende Klangeffekte, auch Äolstöne genannt. Ich verwende nur drei Tonvorräte: Erstens einen, den ich gerne als Mahlers „Naturakkord“ bezeichne, den Moll-Septakkord mit großer Septime, den Mahler zum Beispiel im ersten Satz der Dritten Sinfonie einsetzt, um die Anfänge des Lebens darzustellen; zweitens den dissonanten, aus neun Tönen bestehenden Akkord, der den Höhepunkt des Ersten Satzes der unvollendeten Zehnten Sinfonie markiert; drittens eine pentatonische Skala.
Im letzten Winter haben große Virginia-Uhus auf der Farm genistet, aber leider hatte ich noch nicht mit der Komposition begonnen und musste daher auf externe Quellen zurückgreifen. Aber die rotflügligen Amseln und Amerikanischen Kröten habe ich selbst auf der Farm und den umliegenden Feldern aufgenommen.

3. Solo Violine

Nurit Stark,09.10.19 | © J. Tillmann

Peter Eötvös:

Adventures of the
Dominant Seventh Chord

Nurit Stark,

Violine Solo

Peter Eötvös:

In der abendländischen klassischen Musik gibt es kaum einen typischeren Akkord als den Dominantseptakkord. Typisch ist er, weil er häufig vorkommt. Und das liegt daran, dass er eine besondere Funktion besitzt: nämlich die, einen Abschluss vorzubereiten. Wenn man diesen Akkord hört, kann man sicher sein, dass die Phrase abgeschlossen wird. Oder eben noch nicht! Vielleicht folgt ein sogenannter Trugschluss, der den Zuhörer schmunzelnd irreführt? 
In  Adventures of the Dominant Seventh Chord wollte ich niemanden in die Irre führen, vielleicht nur die gute alte Dominantseptime dadurch überraschen, dass wir jedes Mal einen großen Sprung machen, wenn wir von der westeuro-päischen Kultur zur osteuropäischen übergehen. Der Dominantseptakkord bereitet einen ruhigen Abschluss vor, aber es folgt etwas ganz anderes: eine Tanzmusik in dem Stil, wie ihn die Volksmusiker in Transsylvanien zu spielen pflegen.
In meinem Stück werden zwei Musikkulturen gegenübergestellt, aber ich denke nicht, dass zwischen ihnen ein Konflikt besteht – bloß eine virtuelle, in diesem Fall gut hörbare Grenze. Sie sind eben unterschiedlich. Die westliche ist kom-poniert und notiert und wird von den Musikern interpretiert. Der östliche Volksmusiker dagegen kann meistens keine Noten lesen, er lernt nach dem Gehör und bald darauf ist es "seine Musik".
In der transsylvanischen Tanzmusik spielt der Geiger die Hauptrolle. Er spielt die Melodie, die anderen liefern rhythmische und harmonische Elemente dazu. In den Adventures of the Domi-nant Seventh Chord wechseln sich schnelle und langsame Tänze ab. Dazwischen erscheint ziemlich häufig der Dominantseptakkord – immer in veränderter Form.  Wenn er in den Spiegel schauen würde, könnte er sich selbst kaum erkennen, denn seine Intervalle sind größer oder kleiner geworden: ständige Überraschung, ein richtiges Abenteuer.

Das Programm

© Katharina Stein

Erster Teil:

LIEDER VON DER ERDE
FÜR SOLOINSTRUMENTE

3 Uraufführungen:
1. OBOE SOLO
Spell Song
2. ENGLISCHHORN SOLO UA
Still ist mein Herz und harret seiner Stunde

Komponist: Toshio Hosokawa
Dominik Wollenweber, Oboe
+ Englischhorn

3. HARFE SOLO UA
Vom Leid der Erde   

Sonata for harp
1. Der Affenmensch heult nach seinem Windgott
2. Gaia's Abschied von ihrer irdischen Harfe

Komponist: Nathan Currier
 Marie-Pierre Langlamet , Harfe

4. VIOLINE SOLO UA
Adventures of the Dominant Seventh Chord

Komponist: Peter Eötvös
Nurit Stark, Violine

Zweiter Teil:

DAS LIEDER VON DER ERDE

Komponist: Gustav Mahler

Eine Symphonie für Soli und Orchester

1. Das Trinklied vom Jammer der Erde
2. Der Einsame im Herbst
3. Von der Jugend
4. Von der Schönheit
5. Der Trunkene im Frühling
6. Der Abschied

China Tournee

Aufgrund der Corona -Pandemie wurde die geplante Tournee nach China im März 2020 auf unbestimmte Zeit verschoben.

Aufgrund der Corona -Pandemie wurde die geplante Tournee nach China im März 2020 auf unbestimmte Zeit verschoben.

„Projekte wie dieses tragen erheblich zur Völkerverständigung bei. Umso mehr, da es sich um echte Koproduktion deutscher und chinesischer Musiker handelt. Das Projekt erscheint mir daher sehr unterstützenswert.“

Michelle Müntefering

Staastministerin für Internationale Kulturpolitik

Impressionen

Trailer

Philharmonie Berlin

10. Oktober 2019

Radio Feature

Ein Radio Feature vom

29. Oktober 2019

Author: Julia Kaiser

Galerie

 

Proben und Konzert

Philharmonie Berlin

Fotos: Jakob Tillmann

Impressionen

Trailer

Galerie

Fotos: Jakob Tillmann

About

2_ToshioHosokawa_CR_KazIshikawa_quadrat
© Kaz Ishikawa

Komponist

Wollenweber_Gliksman_quadrat
©Rene Gliksmann

Solo Englischhornist der Berliner Philharmoniker

Nathan Currier, scan neg #54. quadrat
©private

Komponist

Langlamet_Rakete_quadrat
© Jim Rakete

Solo Harfenistin der Berliner Philharmoniker

Eötvös_copyright_andrea_felvegi Kopie
© Andrea Felvegi

Komponist

Nurit.Stark_Bild_quadrat
© Uwe Neumann

Violine

Foto von Audi Yiwei Xu
© privat

Tenor

Yiwei Xu

svdkemp_adamik
© Peter Adamik

Alt

Aurelien Bello Portraitshooting im Atelier Adamik
© Peter Adamik

Dirigent

About

2_ToshioHosokawa_CR_KazIshikawa_quadrat
© Kaz Ishikawa

Komponist

Wollenweber_Gliksman_quadrat
© Rene Gliksman

Solo Englischhornist der Berliner Philharmoniker

Nathan Currier, scan neg #54. quadrat
© private

Komponist

Langlamet_Rakete_quadrat
© Jim Rakete

Solo Harfenistin der Berliner Philharmoniker

Eötvös_copyright_andrea_felvegi Kopie
© Andrea Felvegi

Komponist

Nurit.Stark_Bild_quadrat
© Uwe Neumann

Violine

Foto von Audi Yiwei Xu
© private

Yiwei Xu

Tenor

svdkemp_adamik
© Peter Adamik

Alt

Aurelien Bello Portraitshooting im Atelier Adamik
© Peter Adamik

Dirigent

© Peter Adamik

Orchester

Junge Kammerphilharmonie Berlin

+ Guests

mit Dozenten der Berliner Philharmoniker

BESETZUNG FLÖTE Mia Schmidt, Leon Bruder, Stefanie Mutke, Elisabeth Hufnagel OBOE Dominik Wol­lenweber*, Lea Reib, Jian Kim KLARINETTE Ulrich Schuster, Fabian Hafner, Adrian Seeliger, Olga Zenker FAGOTT Katharina Buchwald, Gary Hirche, Antonia Brinkman HORN Sakura Koyama, Christiane Hultsch, Thomas Mittler, Midori Harada TROMPETE Lukas Bach, Robert Schmalz, Florian Oberließen POSAUNE Laurin Kapitzki TUBA Jannik Schmidt PAUKE Gerrit Bogdahn SCHLAGWERK Kaspar Querfurt, Irma Hei­ nig, Seongcheol Choi HARFE Marie­-Pierre Langlamet* MANDOLINE Felix Herron CELESTA Pia Stüssel VIOLINE 1 Marlene Ito*, Lukas Abel, Liv Colell, Daniele Daude, Yuya Fukushima, Kana Himeno, Michaela Jacob, Johanna Jerye, Max Lewandowski, Emanuela Matei, Dorothea Schwerk, Benjamin Springborn, Pat­ricia Stoehr, Sebastian von Streit, Jakob Wolansky, Connie Xu VIOLINE 2 Marisa Klemp, Clara Boeninger, Maria Borst, Constanze Busch, Marika Constant, Gabriela Diez, Kathrin Geisemeyer, Barbara Gerster, Pe­ter Mittag, Madeleine Onwuzulike, Nurit Stark, Lilith Rogowski, Henrike Struck, Charlotte Wernicke VIOLA Tobias Opialla, Konrad Bucher, Felix Herron, Matthew Hunter*, Annemarie Kattner, Bianca Kaulich, François Lal­lemang, David Schroeren, Benjamin Spendrin VIOLONCELLO Johannes Zimmermann, Kai Chou, Björn Grünewälder, Andreas Herrmann, Gregor Kübler, Anna Lebowsky, Martin Löhr*, Julia Nothdurft, Theresa Schlagheck, Franziska Schulz, Kim Zietlow KONTRABASS Martin Krischer, Dominic Edgeley, Julius Deckel­ mann, Johannes Hanekamp, Ben Sahlmüller, Jonas Scholz, Timm Schulz, Gunars Upatnieks*.

*Mitglied der Berliner Philharmoniker

 

Sponsoren

Wir danken unseren Sponsoren!

Sponsoren

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Kontakt

Orchester:

Orchestervorstand:

Marisa Klemp

Dirigent:

Aurélien Bello

www.jkb.berlin

Projekt:

Künstlerische Leitung:

Sarah van der Kemp

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Orchester:

Orchestervorstand:

Marisa Klemp

Dirigent:

Aurélien Bello

www.jkb.berlin

Projekt:

Künstlerische Leitung:

Sarah van der Kemp

E-Mail: